Was essen die Deutschen Weihnachten am liebsten?
Freitag, 25.12.2020
Ein festliches Essen gehört zu Weihnachten wie der Tannenbaum, der Kirchgang oder die Geschenke. Entsprechende Rezepte gibt es genug, die Auswahl ist riesig. Aber komischerweise kommt bei vielen Familien Weihnachten immer das gleiche auf den Tisch.
Ob das am vielzitierten Weihnachtsstress liegt oder daran, dass alle Kreativität bis zu den Festtagen aufgebraucht und in Grußkarten, Geschenkauswahl und Deko geflossen ist, muss offen bleiben. Fakt ist – und das belegen Umfragen immer wieder: Das beliebteste Weihnachtsessen der Deutschen ist Kartoffelsalat mit Würstchen. Im Norden gerne mit Mayonnaise, im Süden eher mit Essig und Öl angemacht, ist der Kartoffelsalat schnell hergestellt. Man kann ihn auch schon ein, zwei Tage vor dem Fest vorbereiten. Das spart an Heiligabend Zeit, und selbst die Kosten halten sich in engen Grenzen.
Hinter dem Kartoffelsalat, den über 30% der Befragten als Lieblings-Weihnachtsessen nennen, kommt auf Platz 2 der Entenbraten. Er liegt mit 27% noch vor der berühmten Weihnachtsgans. Die kommt in der Beliebtheit nur auf 21%. Auf Platz vier liegt das Raclette mit 17%, und auch das Fondue gehört mit 12% noch unter die Top-Five.
Unter die schafft es der berühmte Weihnachtskarpfen nicht mehr. Früher war er recht beliebt und hatte als Weihnachtsessen eine Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Der Grund: Damals war der Advent noch eine Fastenzeit. Man durfte deshalb kein Fleisch essen, auch an Heiligabend nicht. Als Alternative griff man daher gerne auf auf den Karpfen oder anderen Fisch zurück.
Bleibt noch die Frage: Was mögen wohl diejenigen gegessen haben, denen wir unser Weihnachtsfest zu verdanken haben: Maria und Josef. Dem hat sich die Internetseite „Letitia Vitae“ (übersetzt: Lebensfreude) gewidmet. Ausgehend davon, dass Josef als Zimmermann arbeitete und seine Frau Hausfrau war, heißt es dort augenzwinkernd: „Dass es bei ihnen nicht so üppig zugegangen sein kann, wird man sich denken. Immerhin haben die beiden sich ja auch nicht mit der Luxus-Karawane mit Zelt und allem Pipapo auf den Weg von Nazareth nach Bethlehem gemacht, sondern schlicht mit einem Esel. Nun ist so ein Tier sicher geländegängig, was bei einer Strecke ohne gut ausgebautes Straßennetz von rund 170 Kilometern ein echter Vorteil, aber viel Stauraum bietet er eben nicht. Da musste man schon sehen, dass die Proviantfrage sich mehr an praktischen Aspekten orientierte, also nix von wegen Hummer, Weihnachtsgans oder Karpfen in Biersauce. (…) Ganz gewiss dürfte Maria sich mit einem ausreichenden Vorrat an Mehl und Olivenöl ausgerüstet haben, denn damit konnte man auch unterwegs schnell Taboon Brot, ein Fladenbrot, das auf heißen Steinen auf einem Ton- oder Erdofen gebacken wird, herstellen. (…) Und dann natürlich Kichererbsen – die sind ein absolutes Muss in der orientalischen Küche, weil sie übrigens ziemliche Alleskönner sind. Zum einen kann man sie wie unsere heimischen Hülsenfrüchte im getrockneten Zustand ziemlich lange lagern, zu Mehl gemahlen eignen sie sich für Brot und Kuchen, man findet sie als Beilage, im Salat oder als Püree.“