Welttag des Friedens
Sonntag, 31.12.2017
Die Hoffnungen der meisten Menschen auf Frieden weltweit sind klar. Auch die Botschaft von Papst Franziskus zum diesjährigen Weltfriedenstag am 1.1.2018 ist eindeutig. Und die Deutsche Bischofskonferenz hat dazu einiges Material bereitgestellt ...
INFO: „Friede allen Menschen und allen Ländern der Erde! Der Friede, den die Engel den Hirten in der Heiligen Nacht verkünden, ist eine tiefe Sehnsucht aller Menschen und Völker, vor allem derer, die am stärksten darunter leiden, wenn er fehlt. Unter ihnen, die ich in meinen Gedanken trage und in mein Gebet einschließe, möchte ich einmal mehr an die über 250 Millionen Migranten in der Welt erinnern, von denen 22,5 Millionen Flüchtlinge sind“ – so lauten, die ersten Sätze der Botschaft von Papst Franziskus zum diesjährigen 51. Weltfriedenstag am 1.1.2018. Dazu veröffentlicht die Deutsche Bischofskonferenz eine Online-Themenseite, deren zentraler Bestandteil die Botschaft von Papst Franziskus ist. In sechs Kapiteln behandelt Franziskus das Thema „Migranten und Flüchtlinge: Menschen auf der Suche nach Frieden“. Der von den Engeln in der Heiligen Nacht verkündete Friede sei „eine tiefe Sehnsucht aller Menschen und Völker“, „vor allem derer, die am stärksten darunter leiden, wenn er fehlt“. In besonderer Weise gelte dies für die über 250 Millionen Migranten in der Welt, von denen 22,5 Millionen Flüchtlinge sind. Der Papst fordert die Regierungen auf, praktische Maßnahmen zu ergreifen, um geflüchtete Menschen aufzunehmen, zu fördern, zu schützen und zu integrieren.
Franziskus wirbt für einen „betrachtenden Blick“, der sich am biblischen Bild des neuen Jerusalems orientiert. Der Prophet Jesaja und die Offenbarung des Johannes sprechen von einer Stadt, „deren Tore stets geöffnet sind, um Menschen aller Völker eintreten zu lassen“. Der Papst fordert, „auch auf die Stadt, in der wir leben“, mit einem solchen betrachtenden Blick zu schauen. So könne man entdecken, dass Migranten und Flüchtlinge nicht mit leeren Händen kämen. „Neben der wertvollen Prägung durch ihre Heimatkulturen bringen sie ein hohes Maß an Mut und Tatkraft, an Fähigkeiten und Erwartungen mit“, die es zu entdecken gelte, so der Papst.
Eine Online-Themenseite der Deutschen Bischofskonferenz bietet zu jedem der sechs Kapitel der Botschaft zum Weltfriedenstag Hinweise für eine vertiefende Beschäftigung und Links zu weiterführenden Texten. Darüber hinaus werden Anregungen für eine Gebetsstunde für den Frieden gegeben, zu der Gemeinden und Verbände für den 12. Januar 2018 aufgerufen werden. Mehrere katholische Organisationen und Bewegungen haben unter Federführung des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und mit Unterstützung der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) Anregungen zu dieser Gebetsstunde für den Frieden erstellt. Auszüge aus dem Aufruf der Verbände wurden ebenso in die Themenseite aufgenommen wie Gedanken zur Schriftlesung aus der Bibel.
Der Welttag des Friedens wird seit 1968 von der katholischen Kirche am 1. Januar begangen. Papst Paul VI. wollte mit der Einführung dieses Tages den ersten Tag eines neuen Jahres – und damit das gesamte Jahr – unter die Perspektive des Friedens stellen: „Man muss die Welt dazu erziehen, den Frieden zu lieben, den Frieden aufzubauen, den Frieden zu verteidigen“, erklärte er am 8. Dezember 1967 die Einrichtung eines internationalen „Tag des Friedens“ an. In unsicheren Zeiten fürchtete das Oberhaupt der katholischen Kirche weitere kriegerische Auseinandersetzungen und Ereignisse, „die sich für ganze Länder und vielleicht auch für einen großen Teil der Menschheit katastrophal auswirken können“. Die Nationen sollten sich gegenseitig achten und die Völker untereinander Brüder werden, forderte der Papst in seinem Schreiben. Am Neujahrstag solle dem Willen zum Frieden „eine besondere Feierlichkeit“ eingeräumt werden und der Gedenktag solle keine rein religiöse, katholische Sache bleiben. Verbunden ist der jährliche Weltfriedenstag mit einer Botschaft des jeweiligen Papstes. Darin spricht er verschiedene Aspekte des Friedens an: etwa Gewalt- und Religionsfreiheit, Gerechtigkeit oder den Einfluss von Armut auf den Frieden.
Online-Themenseite zum Welttag des Friedens auf der Internetseite www.dbk.de/themen/welttag-des-friedens; Botschaft von Papst Franziskus zum Weltfriedenstag 2018 als pdf-Datei unter www.dbk.de in der Rubrik Papstbotschaften.
2017 weltweit 31 Kriege: 31 Kriege und bewaffnete Konflikte sind weltweit nach einer Zählung der Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) der Universität Hamburg im Jahr 2017 geführt worden. Die Experten registrierten danach im zu Ende gehenden Jahr das Ende von drei Konflikten und den Beginn von zwei neuen Kriegen, so die AKUF am 18. Dezember 2017. Die von Kriegen am stärksten betroffene Region war der Vordere und Mittlere Orient mit zwölf Konflikten, gefolgt von Afrika mit neun und Asien mit acht Auseinandersetzungen. Es endeten die bewaffneten Auseinandersetzungen in Burundi, Mosambik und im nordöstlichen indischen Bundesstaat Assam, neu hinzugekommen seien der Krieg um die Nachfolge von Präsident Joseph Kabila in der Demokratischen Republik Kongo und im Südwesten von Myanmar, wo die Armee gegen die Minderheit der Rohingyas kämpft. Die seit 1986 jährlich durchgeführte Erhebung der AKUF definiert Krieg als einen gewaltsamen Massenkonflikt, an dem zwei oder mehr Streitkräfte - davon mindestens einer auf Seiten der Regierung – mit einem „Mindestmaß an zentralgelenkter Organisation der Kriegsführenden und des Kampfes“ beteiligt sind.