WJT macht Karneval: 20 Jahre Weltjugendtag in Köln

von Stefan Klinkhammer

Sonntag, 09.02.2025

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Logo XX. Weltjugendtag, Msgr. Georg Austen / Bonifatiuswerk

Vor 20 Jahren war der Weltjugendtag in Köln und ganz Deutschland. Und bereits am Rosenmontag gab es eine katholische Besonderheit: Mit einem eignen Wagen war der WJT vertreten. Georg Austen erinnert sich noch heute an seinen Muskelkater vom Kamellewerfen.

INFO: Unter dem Motto „Ihr Kinderlein kommet“ war das Organisationsbüro des XX. Weltjugendtages am 7. Februar 2005 beim Kölner Rosenmontagszug dabei. Das Leitwort nahm Bezug auf das Zugmotto „Kölle un die Pänz us aller Welt“, das wiederum eine Reverenz an das für August geplante katholische Großereignis war. Der Wagen wurde von einer bunten Fußtruppe von 80 Mitarbeitern aus 12 Nationen begleitet. Mit auf dem Wagen waren WJT-Generalsekretär Prälat Heiner Koch und die geistlichen Sekretäre Georg Austen und Ulrich Hennes. Und Georg Austen, seit vielen Jahren Generalsekretär des Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken in Paderborn, hat noch sehr lebendige Erinnerungen an diesen Tag, u.a. an den Muskelkater vom Kamellewerfen.

XX. Weltjugendtag in Köln: Ende 2001 lud Papst Johannes Paul II. für 2004 zum Weltjugendtag (WJT) im Großraum Köln. Das Ereignis wurde allerdings zunächst wegen der Olympischen Spiele um ein Jahr verschoben. Er selbst starb im April 2005, für seinen Nachfolger Benedikt XVI. war der Besuch seines Heimatlandes die erste offizielle Auslandsreise als Oberhaupt der katholischen Kirche. Und bis zu eine Million Gäste aus aller Welt waren schließlich vom 16. bis 21. August 2005 in Köln zu Gast. Unter dem Leitwort „Wir sind gekommen, um IHN anzubeten (Mt 2,2 EU)“ fanden zuvor vom 11. bis zum 15. August die Tage der Begegnung in allen deutschen Diözesen statt. Rund 600.000 Pilger begrüßten den Papst in Köln.

Das ursprünglich für die Großveranstaltungen bestimmte Flughafengelände Hangelar bei St. Augustin konnte wegen Klagen von Umweltschützern nicht genutzt werden, darum entschied man sich für eine Fläche in Frechen. Mehr als eine halbe Million Unterkünfte wurden im Gebiet des Erzbistums Köln gesucht, rund 440.000 Quartiere in Gemeinschaftsunterkünften wie Schulen und Turnhallen zur Verfügung gestellt. Für Sicherheit und Mobilität wurde das Treffen zu einer massiven Herausforderung: Bei den Großveranstaltungen, bei der teilweise Autobahnen für Parkflächen gesperrt wurden, kam das Verkehrsnetz praktisch zum Erliegen.

Nach Angaben der Organisatoren nahmen neben rund 800.000 registrierten Pilgern aus 193 Ländern auch 759 Bischöfe, darunter 60 Kardinäle, sowie 10.000 Priester teil. Akkreditiert waren 7700 Journalisten. Mit der angegebenen Zahl von einer Million Teilnehmern wäre die Abschlussmesse des Weltjugendtages die größte je in Deutschland zelebrierte Messe gewesen, die Live-Übertragung sahen rd. 2,7 Million Zuschauer.

Impressionen vom XX. WJT: https://web.archive.org/web/20070302125455/http://www.wjt2005.de/index.php@id=5&si=0.htm

Unser Gesprächspartner: Georg Austen, Jg. 1958 aus Büren, 1986 zum Priester geweiht. Im Erzbistum Paderborn zuständig für die Pfadfinder, die Katholische Landjugend-Bewegung, den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Erzbistum Paderborn, Studentenpfarrer und Leiter der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG) in Paderborn, 2002-2006 Sekretär des XX. Weltjugendtags 2005 und Leiter des Weltjugendtags, seit 2006 Generalsekretär des Bonifatiuswerkes. Kontakt: Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V., Kamp 22, 33098 Paderborn, Tel. 05251 / 29 96 11, E-Mail: Austen@bonifatiuswerk.de, Internet: http://www.georg-austen.de.

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken: Das Laienhilfswerk, am 4. Oktober 1849 in Regensburg als „Missionsverein für Deutschland“ während des 3. Katholikentages gegründet, ist von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Förderung der Diaspora-Seelsorge beauftragt. Benannt ist es nach dem angelsächsischen Missionar Bonifatius (672/73-754), der als „Apostel der Deutschen“ maßgeblich die kirchlichen Strukturen im späteren Deutschland aufbaute. Das Hilfswerk mit Sitz in Paderborn unterstützt Katholiken, die weit verstreut als Minderheit unter Anders- und Nichtglaubenden leben. Gefördert werden jährlich rund 1.200 Projekte in Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland und Island sowie auf dem Baltikum in Estland und Lettland, zudem in einigen deutschen Regionen. Projekte gelten dem Bau und der Renovierung von Kirchen, der Aus- und Weiterbildung von Priestern sowie der Seelsorge an Kindern und Jugendlichen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Motorisierung der oft großräumigen Diaspora-Gemeinden durch sogenannte Boni-Busse. Jedes Jahr führt das Bonifatiuswerk den traditionellen Diaspora-Sonntag durch, an dem in allen Gemeinden Deutschlands in einer Solidaritätsaktion für die Katholiken in der Vereinzelung gesammelt wird. Die Aktion endet mit dem Diaspora-Sonntag, bei dem bundesweit in den katholischen Gottesdiensten für die Arbeit des Bonifatiuswerks gesammelt wird.

Anschrift / Kontakt: Kamp 22, 33098 Paderborn, Postfach 11 69, 33041 Paderborn, Tel. 05251 29 96 - 0, Fax 05251 29 96 / 88, E-Mail: info@bonifatiuswerk.de, Internet: https://www.bonifatiuswerk.de.

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